Sexualität
- Lust und Orgasmus: Weibliche Sexualität wurde lange Zeit unterdrückt oder tabuisiert; erst seit wenigen Jahrzehnten rückt die weibliche Lust ins Zentrum.
- Sexuelle Aufklärung: Unterschiede in Bildung, Tabus in manchen Kulturen, sexuelle Mythen.
- Masturbation / Selbstbefriedigung: Historisch stark stigmatisiert bei Frauen; heute zunehmend enttabuisiert.
- Sexuelle Orientierung und Identität: Frauen erleben sexuelle Fluidität oft stärker als Männer; lesbische, bisexuelle und pansexuelle Identitäten sind heute sichtbarer.
- Sexualität im Alter
Lust und Orgasmus
Es ist eines der intensivsten und schönsten Gefühle, das Frau haben kann: der weibliche Orgasmus. Und doch weiß kaum eine Frau, wie er entsteht oder was dabei im Körper passiert. Denn was genau übertrifft denn bitte einen Orgasmus? Er repräsentiert das ultimative Gefühlserlebnis. Es ist ein Zustand, bei dem Fallen und Schweben sich vereinen. Er ist gleichzeitig ein flüchtiger Moment und eine scheinbare Ewigkeit, ein Ausdruck des perfekten, kleinen großen Glücks. Darüber könnte man endlos schwärmen. Doch was ist ein Orgasmus genau?
Weiterlesen:
https://love.womenshealth.de/sex/alles-ueber-den-weiblichen-orgasmus/
https://www.zavamed.com/de/orgasmus-frau.html
https://www.stern.de/gesundheit/sexualitaet/grundlagen/der-sexuelle-hoehepunkt-orgasmus—der-sekundenrausch-3810862.html
https://www.welt.de/kmpkt/article235706966/Sex-Nur-20-Prozent-aller-Frauen-kommen-zum-Orgasmus-was-dabei-helfen-kann.html
https://www.spektrum.de/news/weibliche-sexualitaet-der-geheimnisvolle-orgasmus/1918291
Sexuelle Aufklärung
Sexualität gehört zum Erwachsenwerden dazu. Besonders für Mädchen ist es wichtig, dass sie ihre Sexualität selbstbewusst und frei leben können. Doch vielen Mädchen fällt das schwer. Deshalb ist eine gute Sexualaufklärung wichtig – und zwar ein Leben lang.
Ein wichtiger Schritt ist, den eigenen Körper gut zu kennen. Mädchen sollten wissen, wie ihr Körper funktioniert. Dazu gehört auch Wissen über den Zyklus, die Periode und die Geschlechtsorgane. Ein Bericht zeigt: Viele Mädchen sind nicht gut auf ihre erste Periode vorbereitet. Manche wissen nicht, was genau im Körper passiert. Auch später berichten viele Mädchen und junge Frauen von negativen Erfahrungen mit ihrer Menstruation. Deshalb ist es wichtig, dass Sexualaufklärung nicht nur den Körper erklärt, sondern auch über Gefühle und gesellschaftliche Erwartungen spricht.
Ein oft vergessener Teil des Körpers ist die Klitoris. Sie spielt eine wichtige Rolle für Lust und Wohlbefinden. Trotzdem wird sie in der Schule oder in Gesprächen oft nicht erwähnt. Das führt dazu, dass Frauen beim Sex mit Männern seltener einen Orgasmus erleben. Ein Grund dafür ist, dass oft nur die Penetration (also das Eindringen) zählt, aber nicht, was Frauen wirklich Lust bereitet. Viele Mädchen haben auch noch nie ihre Vulva selbst angesehen. Sie kennen sie nur aus medizinischen Bildern oder aus der Pornografie. Doch Pornos zeigen oft ein falsches Bild vom weiblichen Körper. Das kann Mädchen verunsichern.
Verhütung ist ebenfalls wichtig. Sie hilft dabei, frei über die eigene Sexualität zu entscheiden. Trotzdem verhüten viele Jugendliche in Österreich nicht. Besonders Mädchen tragen oft die ganze Verantwortung dafür – und das ist nicht fair. Alle Beteiligten sollten gemeinsam Verantwortung übernehmen. Gleichzeitig darf Sexualität nicht nur mit Risiken verbunden sein. Lust und Freude gehören genauso dazu. Wenn in der Aufklärung immer nur über Verhütung und Krankheiten gesprochen wird, kann das die Sicht auf Sexualität einschränken.
Viele Mädchen sind auch mit ihrem Körper unzufrieden. Sie denken, sie sind zu dick – auch wenn das gar nicht stimmt. Ein schlechtes Körpergefühl kann dazu führen, dass sie sich schämen und keine guten sexuellen Erfahrungen machen. Wieder spielen auch hier Pornos und Schönheitsideale eine Rolle. Sie zeigen ein unrealistisches Bild vom weiblichen Körper. Viele Mädchen wissen nicht, dass Vulven sehr unterschiedlich aussehen können. Das führt manchmal sogar dazu, dass sich Mädchen Schönheitsoperationen wünschen. Sexualaufklärung sollte zeigen, dass Vielfalt normal ist und dass jeder Körper schön sein kann.
Sexuelle Bildung soll Mädchen stark machen. Sie hilft, den eigenen Wert zu erkennen und selbstbestimmt zu leben. Dafür ist auch Sprache wichtig: Mädchen sollten die richtigen Begriffe für ihren Körper und ihre Gefühle kennen. Und sie sollten offen über ihre Wünsche und Grenzen sprechen dürfen – ohne sich zu schämen. Studien zeigen: Frauen, die mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin über ihre Bedürfnisse reden, haben oft erfüllendere Sexualität.
Sexualaufklärung muss also viel mehr sein als nur Informationen über Schwangerschaft und Krankheiten. Sie sollte auch über Gefühle, Körperbilder und Kommunikation sprechen. Mädchen müssen lernen, ihre Grenzen zu setzen und ihre eigenen Bedürfnisse zu spüren. Sexualität darf nicht nur als Risiko gesehen werden. Es geht auch um Lust, Freude und Selbstvertrauen. Nur so können junge Menschen eine gesunde und selbstbestimmte Sexualität entwickeln.
Selbstbefriedigung
Selbstbefriedigung ist eine eigenständige Form der Sexualität. Im Wort „Selbstbefriedigung“ steckt der Begriff „Befriedigung“. Frauen führen mit der Masturbation also gezielt ihren Höhepunkt, den Orgasmus, herbei. Die Selbstbefriedigung ist etwas sehr Intimes. Daher ist es verständlich, dass nicht alle Frauen offen darüber sprechen möchten.
Da die Selbstbefriedigung in der Regel alleine stattfindet, erhalten Frauen dabei einen geschützten Raum. Dort können sie sich völlig wertfrei und offen ihrer Sexualität widmen. Mädchen und Frauen können bei der Selbstbefriedigung beispielsweise ihren Körper ausgiebig erkunden, indem sie sich selbst streicheln oder Finger in ihre Vagina einführen. So bringen sie in Erfahrung, was ihnen gefällt und sie zum Höhepunkt bringt. Da sie sich nur um sich selbst kümmern müssen und nicht darüber nachdenken, was der Partner oder die Partnerin von den Berührungen hält, sind sie meist kreativer bei der Erforschung. Außerdem ist eine Schwangerschaft durch Selbstbefriedigung oder eine Infektion mit sexuell übertragbaren Krankheiten ausgeschlossen, Frauen können sich somit voll und ganz auf ihre Bedürfnisse konzentrieren. Die Selbstbefriedigung bietet Frauen also die Möglichkeit, ihren Körper kennenzulernen und beim gemeinsamen Sex ihre erprobten Methoden zu kommunizieren beziehungsweise anzuwenden. Erfahrene Frauen nutzen die Masturbation hingegen meist ganz gezielt, um sich selbst ein Wohlgefühl zu verschaffen.
Weiterlesen:
https://www.eis.at/magazin/sexlexikon/masturbieren
https://www.petra.de/sex/10-tipps-fuer-selbstbefriedigung-so-kommen-frauen-70.html
https://www.aok.de/pk/magazin/familie/liebe-sexualitaet/wie-die-fantasie-weibliche-selbstbefriedigung-befluegelt/
https://tirolerin.at/lifestyle/selbstbefriedigung-frauen/
Sexuelle Orientierung
Die sexuelle Orientierung bezeichnet das Begehren einer Person hinsichtlich des Geschlechts einer (gewünschten) Partnerin*eines (gewünschten) Partners. Einfach gesagt: Die sexuelle Orientierung bezeichnet, von welchem Geschlecht sich eine Person angezogen fühlt. Die häufigsten Orientierungen sind Heterosexualität, Bisexualität und Homosexualität. Die Grenzen zwischen diesen Orientierungen verlaufen aber fließend und können sich im Lauf des Lebens verändern. Heutzutage wird oft auch noch zusätzlich der Begriff Partner*innenorientierung oder romantische Orientierung verwendet, weil es Menschen gibt, bei denen der Beziehungswunsch sich von der sexuellen Orientierung unterscheidet, also könnte z.B. ein Mann bisexuell sein aber nur den Wunsch nach einer Beziehung mit einer Frau haben.
Alle sexuellen Orientierungen sind gleich wertvoll und alle Menschen haben das Recht ihre Liebe, ihre Beziehungen und ihre Sexualität frei und selbstbestimmt zu leben und vor Diskriminierungen geschützt zu werden.
Bei der Geschlechtsidentität geht es um die Frage, welchem Geschlecht sich eine Person zugehörig fühlt. Sie hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun. Mit welchem Geschlecht sich ein Mensch selbst identifiziert, wird als Geschlechtsidentität bezeichnet. Die Frage „Wie fühle ich mich?”, ist also unabhängig von den körperlichen Merkmalen/Geschlechtsorganen. Die Geschlechtsidentität eines Menschen muss nicht mit dem Geschlecht übereinstimmen, das bei der Geburt zugeordnet wurde.
Weiterlesen:
https://firstlove.at/wer-mit-wem-und-wie/
https://www.liebesleben.de/fuer-alle/geschlechtsidentitaet/geschlechtsidentitaet-und-geschlechtliche-vielfalt/
https://www.demokratiewebstatt.at/thema/lebensbereiche/koerper-geschlecht-und-politik/identitaet-sexualitaet-und-geschlechtervielfalt
https://www.profamilia.de/themen/sexuelle-orientierung-und-geschlechtliche-identitaet
https://www.gesundheit.gv.at/leben/sexualitaet/sex/sexuelle-gesundheit-sexuelle-orientierung.html
https://www.arbeiterkammer.at/vielfalt
https://www.vielfalt-managen.at/sexuelle-orientierungen/
https://www.gleichbehandlungsanwaltschaft.gv.at/Themen/LGBTQIAplus.html
Sexualität im Alter
Sexualität im Alter – ein Thema voller Missverständnisse. Einige Menschen glauben nämlich, dass das Bedürfnis nach Sexualität mit zunehmendem Alter nachlässt oder sogar verschwindet. Doch dem ist nicht so! Sexualität bleibt für viele Menschen bis ins hohe Alter ein wichtiger Aspekt ihres Lebens, wenn auch nicht aus denselben Gründen wie früher. Erfahre, was Sexualität im Alter ausmacht, welche Probleme auftauchen können und wie Beckenbodentraining das Sexualleben positiv beeinflussen kann.
Wie verändert sich das Bedürfnis nach Sexualität im Alter?
Das Bedürfnis nach Sexualität ist in jedem Alter sehr individuell und verändert sich im Laufe des Lebens. Während bei einigen Menschen das sexuelle Verlangen abnimmt, erleben andere sogar eine Befreiung von früheren Hemmungen oder Erwartungen. Die gute Nachricht lautet: Es ist möglich, sich in jedem Alter zu verlieben, es ist möglich, Sexualität lustvoll zu erleben, egal welcher Art und mit wem und wann, aber es ist unmöglich, die mühsam erschlossenen Räume der Selbstbestimmung für einen Partner wegzuwerfen. Dazu ist es nötig, Träume niemals aufzugeben.
Weiterlesen:
https://www.fu-berlin.de/presse/publikationen/fundiert/archiv/2004_01/04_01_schultz-zehden/index.html
https://dgk.de/gesundheit/frauengesundheit/sexualitt-verhtung/was-sich-im-alter-aendert.html
https://www.elle.de/lifestyle-experten-veraendert-lust-sex-frauen-ab-40
https://www.aok.de/pk/magazin/familie/liebe-sexualitaet/sexualitaet-im-alter-wie-sieht-sie-aus/
https://www.derstandard.at/story/3000000273928/wie-frauen-lustvoll-alter-und-sex-jenseits-gaengiger-klischees-erleben
https://www.deutschlandfunkkultur.de/sexualitaet-im-alter-lust-ohne-ende-100.html
https://menopause-zentrum.com/lust-in-den-wechseljahren-so-staerken-sie-ihre-libido/