
Frauenarmut in Österreich
Frauen verdienen weniger, arbeiten häufiger in Teilzeit und übernehmen den Großteil unbezahlter Care-Arbeit. Das führt zu geringeren Einkommen, weniger Pensionsansprüchen und einem höheren Risiko für Altersarmut. Besonders betroffen sind Alleinerzieherinnen, ältere Frauen und Frauen mit Migrationshintergrund – Armut ist hier oft kein Einzelfall, sondern strukturelle Realität. Die Armutsgefährdung bei Frauen ab 65 Jahren beträgt 18 %. Das bedeutet, in Österreich ist jede fünfte Frau ab 65 Jahren armutsgefährdet. Besonders betroffen von Altersarmut sind alleinlebende Pensionistinnen. Mit 32 % Armutsgefährdung liegen alleinlebende Pensionistinnen deutlich über der Risikoquote von alleinlebenden Pensionisten (16 %). (Quelle Statistik Austria: https://www.statistik.at/fileadmin/pages/364/Infotext_GenderStatistik_Armuts_und_Ausgrenzungsgefaehrdung.pdf)
- Höheres Armutsrisiko für Frauen: Laut Statistik Austria liegt die Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung bei Frauen seit Jahren über jener von Männern. Besonders betroffen sind Alleinerzieherinnen, Frauen mit Migrationshintergrund und ältere Frauen.
- Gender Pay Gap: Frauen verdienen im Schnitt weniger als Männer (bereinigter Gender Pay Gap in Österreich rund 12 %, unbereinigt über 18 %). Weniger Einkommen bedeutet weniger Spielraum zum Sparen und Vorsorgen.
- Gender Pension Gap: In der Pension zeigt sich die Ungleichheit besonders drastisch – Frauen bekommen durchschnittlich rund 40 % weniger Pension als Männer.
- Teilzeitarbeit: Rund 48 % der erwerbstätigen Frauen arbeiten in Teilzeit (bei Männern nur etwa 12 %). Gründe sind häufig unbezahlte Care-Arbeit und fehlende Kinderbetreuungsplätze.
- Alleinerziehende in Armut: Etwa 40 % der Alleinerziehenden in Österreich sind armuts- oder ausgrenzungsgefährdet – die Mehrheit davon sind Frauen.
- Einkommensungleichheit – geringere Stundenlöhne, weniger Vollzeitarbeit, schlechter bezahlte Branchen.
- Unbezahlte Care-Arbeit – Frauen leisten deutlich mehr Haushalt, Kinderbetreuung und Pflege.
- Karriereunterbrechungen – lange Auszeiten wegen Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen wirken sich auf Gehalt und Pension aus.
- Strukturelle Barrieren – ungleicher Zugang zu Führungspositionen, Stereotype und fehlende Infrastruktur.
- Single-Elternschaft – oft verbunden mit finanzieller Mehrbelastung und unsicherem Einkommen.
- Eingeschränkte finanzielle Unabhängigkeit
- Höheres Risiko für Altersarmut
- Weniger Spielraum für Weiterbildung oder berufliche Veränderungen
- Verstärkung sozialer Ungleichheit über Generationen hinweg
- Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit
- Ausbau von leistbaren, ganztägigen Kinderbetreuungs- und Pflegeangeboten
- Förderung von Väterbeteiligung an Care-Arbeit
- Finanzbildung und Vorsorgeberatung speziell für Frauen
- Maßnahmen gegen Teilzeitfalle, z. B. durch flexible Arbeitszeitmodelle
Weiterlesen:
https://www.armutskonferenz.at/aktivitaeten/frauen-armut/frauenarmut-in-oesterreich.html
https://www.statistik.at/fileadmin/pages/364/Infotext_GenderStatistik_Armuts_und_Ausgrenzungsgefaehrdung.pdf
https://www.frauenberatung.gv.at/informationen/arm-in-der-pension-.html
https://www.volkshilfe.at/news/ein-bericht-zu-altersarmut-in-oesterreich/
https://www.derstandard.at/story/3000000260086/mehr-als-eine-halbe-million-frauen-in-oesterreich-armutsgefaehrdet
https://www.diakonie.at/unsere-themen/armut-und-soziale-krisen/altersarmut-zahlen-fakten-forderungen
https://www.wu.ac.at/universitaet/news-und-events/news/details-news/detail/armutsgefaehrdung-von-frauen-in-oesterreich
https://kurier.at/chronik/wien/von-unbezahlter-care-arbeit-zur-altersarmut-viele-frauen-in-oesterreich-betroffen/403018332