Frauen & Literatur
Frauen haben in der Literaturgeschichte seit dem Mittelalter eine bedeutende, wenn auch oft marginalisierte Rolle gespielt. Ihre Werke umfassen eine Vielzahl von Genres und Themen, von geistlichen Schriften und höfischer Literatur bis hin zu Romanen und Essays. Die Geschichte der Frauenliteratur ist eng mit der Emanzipation der Frau und der Entwicklung feministischer Theorien verbunden.
Frühe Frauenliteratur
- Im Mittelalter traten erste Frauen als Autorinnen auf, vor allem mit geistlichen und höfischen Schriften, wie Dhuoda, Marie de France, Christine de Pizan und Helene Kottannerin.
- Der Humanismus brachte erste Ansätze, Frauen in die Gelehrtenwelt zu integrieren, obwohl dies im Wesentlichen auf den oberen Schichten beschränkt blieb.
- Das 17. Jahrhundert war von Glaubenskämpfen und dem Ende der ersten Blütezeit des Humanismus geprägt, was sich auch auf die literarische Tätigkeit von Frauen auswirkte.
Die Aufklärung und das 19. Jahrhundert
- Im 18. Jahrhundert wurde das Werk von Sophie von La Roche mit ihrem Roman „Geschichte des Fräuleins von Sternheim“ (1771) zu einem wichtigen Schritt für die Frauenliteratur.
- Das 19. Jahrhundert war eine Zeit politischer Umbrüche und neuer Ansätze in der Literatur, auch für Frauen. Es entstanden Werke von Autorinnen wie Jane Austen, Louisa May Alcott und Charlotte Brontë.
- Im 19. Jahrhundert entwickelte sich eine neue Kunstliteratur von Frauen, die bewusst an die Vorläuferinnen anknüpfte.
Jahrhundert und Gegenwart
- Das 20. Jahrhundert brachte Werke von Autorinnen wie Virginia Woolf, die soziale Ungleichheit thematisierte und neue literarische Wege beschritt.
- Die feministische Theorie entwickelte sich weiter und beeinflusste die Sichtweise auf Frauenliteratur und deren Geschichte.
- Die Literatur von und über Frauen umfasst heute ein breites Spektrum an Genres und Themen, von Belletristik bis hin zu wissenschaftlichen Arbeiten, und wird von vielen Autorinnen weltweit fortgeführt.
Wichtige Aspekte
Frauenliteratur ist nicht auf bestimmte Genres oder Epochen beschränkt, sondern umfasst eine vielfältige Bandbreite von Werken. Die Geschichte der Frauenliteratur ist oft mit der Marginalisierung weiblicher Stimmen verbunden, aber auch mit dem Kampf um Sichtbarkeit und Anerkennung. Der Begriff „Frauenliteratur“ wird heute auch kritisch hinterfragt und neu definiert, um binäre Kategorien und heteronormative Klassifizierungen zu hinterfragen.
Weiterlesen:
https://www.uibk.ac.at/leopoldine/gender-studies/lehre_studium/wahlfachstudiengang/populaeres/poeder.html
https://www.frauentag-noe.at/themen/keine-musen-kuenstlerinnen/frauen-der-literatur
https://www.derstandard.at/story/2000130471335/vorsicht-literatur-von-frauen-ist-nicht-gleich-frauen-literatur
https://igfem.at/geschlechterverhaeltnisse-in-der-literaturkritik/
https://www.deutschlandfunk.de/literatur-von-frauen-nachzaehlen-macht-benachteiligung-100.html
https://www.furche.at/feuilleton/literatur/aus-dem-licht-gestossen-das-fehlen-der-frauen-in-der-literaturgeschichte-12938407
https://skoutz.de/frauen-der-literaturgeschichte/
https://www.deutschlandfunk.de/neue-studie-maenner-dominieren-den-literaturbetrieb-100.html
https://www.zeit.de/kultur/2022-03/frauen-literatur-nicole-seifert-misogynie-literaturkritik
https://fraueninbewegung.onb.ac.at/node/9267
https://www.gender-glossar.de/post/frauenliteratur