Finanzen Frauen 1

Finanzen

Warum Frauen sich mit dem Thema Geld beschäftigen sollten – Finanzkompetenz und Selbstbestimmung

Es geht um finanzielle Unabhängigkeit, Bildung, Gleichberechtigung und den Zugang zu wirtschaftlichen Ressourcen. Je mehr sich Frauen aktiv mit Geld und Finanzen auseinandersetzen, desto selbstbewusster und unabhängiger können sie Entscheidungen treffen – und desto freier gestalten sie ihr Leben.

  • Finanzielle Stabilität schafft Lebensqualität: Wer über eine gesicherte finanzielle Basis verfügt, lebt entspannter und zufriedener.
  • Strukturelle Hürden erkennen: Das Wissen um gesellschaftliche Rahmenbedingungen hilft, Möglichkeiten ohne Schuld- oder Schamgefühle zu nutzen und mit Sicherheit innerhalb dieses Rahmens zu agieren.
  • Finanzielle Unabhängigkeit als Schutz: Wer finanziell auf eigenen Beinen steht, kann sich leichter aus ungesunden Beziehungen lösen – ein wichtiger Beitrag zur Gewaltprävention. Finanzielle Unabhängigkeit bedeutet für viele Frauen, selbstbestimmt leben zu können – ohne auf Partner, Familie oder den Staat angewiesen zu sein. Dies ist eine wichtige Grundlage für persönliche Freiheit und Gleichberechtigung.
  • Vermögensbildung: Frauen investieren oft vorsichtiger oder gar nicht in Aktien oder andere Anlageformen. Das liegt zum Teil an fehlender finanzieller Bildung oder gesellschaftlichen Rollenbildern. Finanzwissen gezielt aufzubauen ist daher essenziell – z. B. durch Bücher, Podcasts oder Kurse.
  • Altersvorsorge: Frauen sind häufiger von Altersarmut betroffen, da sie oft weniger verdienen, länger leben und häufiger Erwerbsunterbrechungen (z. B. durch Kinderbetreuung) haben. Ein frühzeitiger Einstieg in die private Altersvorsorge ist daher besonders wichtig.
  • Finanzielle Bildung: Ein wachsendes Angebot an Ressourcen richtet sich heute speziell an Frauen: Plattformen wie „Madame Moneypenny“, Instagram-Kanäle und YouTube-Videos mit Tipps für Sparen, Investieren und Budgetieren
  • Den Überblick behalten: Wer die eigene finanzielle Situation kennt, erkennt Handlungsspielräume – und kann gezielt Veränderungen anstoßen.
  • Blockierende Glaubenssätze überwinden: Wer versteht, welche inneren Überzeugungen Entscheidungen negativ beeinflussen, kann bewusst gegensteuern und selbstbestimmter handeln.
Finanzen & Frauen

Warum ist Altersvorsorge für Frauen in Österreich so wichtig?

Frauen erhalten in Österreich 37 – 38 % weniger Pension als Männer. Das liegt an:

  • Teilzeitarbeit (über 48 % der berufstätigen Frauen)
  • Längeren Erwerbsunterbrechungen (z. B. Kindererziehung, Pflege von Angehörigen)
  • Geringerer Bezahlung während des Berufslebens (Gender Pay Gap)
  • Kürzeren Versicherungszeiten und geringeren Beiträgen

Frauen leben im Schnitt 5 – 6 Jahre länger als Männer – und brauchen daher eine längere finanzielle Absicherung im Ruhestand.

Viele Frauen verlassen sich auf die staatliche Pension, die oft nicht ausreicht, um den gewohnten Lebensstandard im Alter zu halten.

Was können Frauen konkret tun?

  • Überblick über staatliche Pensionshöhe (Pensionskonto auf oesterreich.gv.at)
  • Beratung bei Pensionsversicherungsanstalt (PVA)
  • Private Pensionsversicherungen
  • Investmentfonds, ETFs oder betriebliche Vorsorge (z. B. Pensionskasse)
  • Wohnvorsorge (Eigentum)
  • Teilzeitarbeit reduziert nicht nur das aktuelle Einkommen, sondern auch die spätere Pension deutlich.
  • Väterkarenz, gemeinsame Verantwortung für Kindererziehung und Pflege
  • Partnerschaftlich geregelte finanzielle Beiträge
  • Frauen sollten sich gezielt mit Geldanlage, Steuern und Vorsorgemodellen auseinandersetzen – viele Angebote richten sich inzwischen speziell an Frauen (z. B. Madame Moneypenny, herMoney)
Icon Gluehbirne

Frauen in Österreich müssen aktiv vorsorgen – je früher, desto besser. Es reicht oft nicht, sich auf die gesetzliche Pension zu verlassen. Besonders Teilzeit, Karenzzeiten und Gehaltslücken sollten frühzeitig durch eigene Maßnahmen kompensiert werden. Es gibt kostenlose Finanzberatungsangebote speziell für Frauen, sowohl online als auch persönlich, die von verschiedenen Organisationen und Beratungsstellen angeboten werden. Diese Beratungen können bei der Bewältigung finanzieller Notlagen, der Planung der Altersvorsorge oder der Entwicklung eines individuellen Finanzplans helfen.

Angebote und Anlaufstellen

  • Frauenberatungsstellen: Viele Frauenberatungsstellen bieten kostenlose Beratungen zu finanziellen Fragen an, oft auch in Kombination mit psychosozialer oder Rechtsberatung. Siehe Links unten.
  • Online-Plattformen und Blogs: Es gibt Online-Plattformen und Blogs, die sich speziell an Frauen richten und kostenlose Informationen und Tipps zu Finanzthemen anbieten. FragFina bietet beispielsweise kostenlose Finanzkurse für Frauen an. Auch Bergfürst hat eine Liste mit Finanzblogs für Frauen.
  • Initiativen und Fonds: Initiativen wie Let’s Empower Austria (LEA) setzen sich für finanzielle Bildung und Empowerment von Frauen ein und bieten kostenlose Webinare und Veranstaltungen an.

Es ist ratsam, sich vorab über die verschiedenen Angebote zu informieren und eine Beratungsstelle oder einen Berater zu wählen, der zu Ihren individuellen Bedürfnissen passt. Achten Sie auf transparente Informationen zu den Kosten der Beratung, falls diese nicht kostenlos ist (Finanzberater:innen).